Am 19.11. stand erstmals der Bebauungsplanentwurf für den Dragoneranger auf der Tagesordnung der Bauausschusssitzung. Eine Woche zuvor hatte der Ortsrat Weende/Deppoldshausen diesem Entwurf eine eindeutige Abfuhr erteilt.
Im Vorfeld der Bauausschusssitzung hatte die BI Dragoneranger am Nachmittag zu einer Kundgebung vor dem Neuen Rathaus aufgerufen. Wie schon vor der Ortsratssitzung (12.11.2020) folgten gestern wieder um die 150 bis 200 Menschen, darunter viele Familien, dem Aufruf der BI. Mit Plakaten und Schildern brachten sie ihren Sorgen, Bedenken und Forderungen zum geplanten Gewerbe-/Industriegebiet am Dragoneranger in Weende zum Ausdruck.
Die Redebeiträge von Timo, Dirk und VertreterInnen von Extinction Rebellion sowie Fridays for Future wurden von Applaus begleitet, ihre Statements bejubelt und mit Zwischenrufen unterstrichen.
In den Reden wurde eines besonders deutlich: Flächenversieglung und Klimanotstand sind zentrale Themen unserer Zeit und reichen weit über Göttingen hinaus. Es geht nicht nur um den Dragoneranger hier in Weende, es geht um unser aller Zukunft.
Runder Tisch soll Austausch ermöglichen
Auch diesmal begleiteten etliche WeenderInnen und Interessierte die BI-Abordnung in den Ratssaal – alle Zuschauerplätze waren belegt.
In der Bauausschusssitzung wurde der eigentlich zur Diskussion stehende Entwurf nicht näher besprochen. Vielmehr stellten die Parteien ihre Änderungsanträge zum Dragoneranger vor.
Die Grünen bewarben nochmal ihren Änderungsantrag vom 30.10.2020. Dieser sieht vor, nur 2 bis 4 ha der Fläche für eine Gewerbeansiedlung zu versiegeln. Das restliche Areal soll wieder ins Landschaftsschutzgebiet überführt werden. Auch fordern die Grünen, nur emissionsarmes Gewerbe wie z.B. Uni-Ausgründungen anzusiedeln.
SPD, CDU und FDP hatten kurz vor der Sitzung einen Antrag eingebracht. Dieser sieht vor, das Betonwerk im Süden zu platzieren und die Fläche nicht mehr als Industrie-, sondern als Gewerbegebiet festzusetzen. Eine breite „grüne Querung“ soll eingerichtet werden, damit das Erholungsgebiet an der Leineaue besser erreicht werden kann. Zudem soll geprüft werden, ob der Versiegelungsanteil verringert werden kann.
Änderungsantrag von SPD, CDU und FDP:
[pdf-embedder url=“https://bi-dragoneranger.de/wp-content/uploads/securepdfs/2020/11/20_11_19_Änderungsantrag_Top5_Dragoneranger.pdf“]
Corona-bedingt wurde auch dieses Mal die Diskussion kurz gehalten. Viele unserer Fragen konnten wir wieder nicht stellen.
Letztlich wurde beschlossen, dass die Verwaltung einen Runden Tisch einberuft, der VertreterInnen der Fraktionen, der Verwaltung und der BI einen intensiven Austausch in der Dragoneranger-Debatte ermöglichen soll.
Der Zeitplan ist sportlich: Schon im nächsten Bauausschuss (10.12.) soll das Thema Dragoneranger erneut auf den Tisch kommen.
Petitionsübergabe – 12 Meter Unterschriften
Am frühen Nachmittag fand außerdem die Petitionsübergabe statt.
3.257 Stimmen gegen das geplant Gewerbegebiet und für den Erhalt der Weender Leineaue überreichte eine Delegation der BI an Baudezernentin Claudia Baumgartner, die stellvertretend für Oberbürgermeister Köhler den Termin wahrnahm.
Die Unterschriften der Online-Petition hatten wir auf eine beeindruckende, 12 m lange Bahn drucken lassen. Die neunjährige Alva aus Weende hatte eigens ein Bild vom Dragoneranger angefertigt.
Der 19.11. war wieder ein Etappensieg für die BI und alle UnterstützerInnen! Es geht in die nächste Runde – wir kämpfen weiter!
Die Presse berichtete:
Auf unserer Facebook-Seite findet ihr noch mehr Fotos und Videos.
Unsere Online-Petition läuft weiter! Gerne nehmen wir weitere Stimmen für den Erhalt der Weender Leineaue entgegen!