Neue Pressemitteilung der BI: Dragoneranger bleibt in Gefahr

Entwurf des Bebauungsplans liegt vor – SPD und Oberbürgermeister müssen sich bewegen

Die Stadtverwaltung macht Ernst und legt den Entwurf des Bebauungsplans für das kontroverse Vorhaben am Dragoneranger in Weende vor. Die Initiatoren der Bürgerinitiative (BI) Dragoneranger kommentieren:

„Der Bebauungsplan ignoriert in dieser Form ganz offensichtlich die Sorgen und Bedenken tausender Bürgerinnen und Bürger. Wir sind enttäuscht und ernüchtert, dieser Entwurf ist vertrauensschädigend. Zumindest Teile der Göttinger Politik sind mit ihren Überlegungen und Argumentationen schon deutlich weiter“, betont Dorothea Meldau, BI-Mitbegründerin.

Timo Weishaupt, Mitgründer der BI, kritisiert das Vorgehen der Verwaltung in mehrfacher Hinsicht: „Wider besseren Wissens wird gegen die Empfehlungen des eingeholten Gutachtens gehandelt. Dieses bescheinigt dem Dragoneranger eine sehr hohe bio-klimatische Befindlichkeit. Das Gutachten (Anlage 2) empfiehlt den Erhalt des Grünflächenanteils, die Minimierung der Versiegelung sowie die Vermeidung oder Verringerung von Luftschadstoffemissionen. Der Bebauungsplanentwurf hingegen sieht eine fast vollständige Versiegelung und die Ansiedlung eines Betonwerkes und anderer emissionsintensiver Betriebe vor. Der Entwurf irritiert zudem damit, dass das bis zu 38 m hohe Betonwerk auf direkter Höhe und nur wenige hundert Meter entfernt vom Klosterpark und angrenzender Wohnbebauung angesiedelt werden soll. Auch die Taktung der weiteren Termine für den Auslegungsbeschluss – Bauausschuss und Verwaltungsausschuss sollen noch im November tagen – suggeriert, dass hier schnell Fakten geschaffen werden sollen. Was wir aber brauchen, sind eine fundamentale Neubewertung und ein konstruktiver Ideenaustausch“, so Weishaupt fordernd.

Unterdessen sucht die Bürgerinitiative nach wie vor das Gespräch mit den politischen Akteuren. „Der Prozess und vorliegende Entwurf muss und kann nur von Seiten der Politik gestoppt werden“, merkt Dirk-Claas Ulrich, BI-Mitbegründer, an. Die Stadtverbände von SPD und den Grünen haben sich eindeutig gegen eine Versiegelung ausgesprochen. Die Grüne Ratsfraktion fordert jetzt, die Versiegelung auf ein Minimum von zwei bis vier Hektar zu reduzieren und nur nicht störende gewerbliche Nutzungen zuzulassen. „Die SPD-Ratsfraktion muss endlich Farbe bekennen und sich gegen dieses unzeitgemäße Projekt stellen. Aber auch der Oberbürgermeister muss handeln. Ein einfaches Durchziehen des Vorhabens im letzten Amtsjahr wäre katastrophal für die Stadt. Die Quittung dafür käme umgehend“, so Ulrich entschieden.

Die Bürgerinitiative ruft daher am 12. November um 19 Uhr zu einer Kundgebung vor der Ortsratssitzung vor der Weender Festhalle auf. Eine Woche später, am 19. November, soll um 15:30 Uhr vor der Bauausschusssitzung demonstriert werden. „Man gewinnt den Eindruck, die Causa Dragoneranger soll während des Corona-Teil-Lockdowns möglichst ohne Aufsehen durch die Gremien gepeitscht werden. Doch das wird unseren Protest nicht aufhalten“, erklärt Deike Terruhn, weiteres Gründungsmitglied, überzeugt.

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