Nachdem SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Planungen der Stadt für die Errichtung eines Industriegebietes am Dragoneranger in Weende vorerst gestoppt haben, freut sich die Bürgerinitiative (BI) Dragoneranger über diese Entwicklung und begrüßt das Umdenken:
„Wir haben nicht nur den Acker gerettet, nun gehen auch 3 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt in Klimaschutz und Schulen – ein doppelter Gewinn!“, sagt Astrid Gieske von der BI Dragoneranger.
„An dieser Stelle möchten wir uns bei den zahlreichen Unterstützer*innen bedanken, ebenso für den zielführenden Austausch mit dem Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung, den Grünen, Piraten und Linken, als auch für die stets konstruktiven Debatten mit weiteren Akteuren“, betont Deike Terruhn, BI-Mitglied. „Während ich mich über diese irrsinnigen Pläne der Stadt ärgerte, bin ich nun wieder versöhnt. Wir wurden als Bürger*innen gehört, der Protest hat sich gelohnt. Das zeigt: Jede*r kann etwas bewegen!“, so Terruhn weiter.
„Der derzeitige Stand ist großartig, aber es darf keine Hintertür offenbleiben. Wir wollen den Dragoneranger langfristig sichern – er muss mit einer erneuten Änderung des Flächennutzungsplans umgehend ins Landschaftsschutzgebiet zurückgeführt werden. Andere Mehrheitsverhältnisse im Rat nach den Wahlen im September könnten die Versiegelungspläne schnell wieder aufleben lassen“, unterstreicht Dorothea Meldau, ebenfalls BI-Mitglied.
„Gerne darf es auch ein bisschen mehr sein: Die Fläche könnte ökologisch-wirtschaftend aufgewertet werden. Hecken, Blühstreifen oder Feuchtbiotope fördern die Biodiversität. Einer der neuen Radwege könnte hier entlangführen“, fügt Terruhn hinzu.
Über diesen Erfolg ist auch der Diebstahl von knapp 50 Protestschildern am Ackerrand schon fast vergessen (das GT berichtete am 27.02.). Extinction Rebellion Family hatte kurz nach dem Vorfall weitere 20 Schilder aufgestellt. Kommenden Samstag wollen Parents for Future die letzten Lücken in der Schildergalerie schließen und planen zwischen 14 und 15 Uhr eine Aktion zum Thema „Flächenversieglung“.
Spaziergänger*innen können also wieder die Kunst am Acker bestaunen.